Das ist eine Aussage, die vermutlich jeder schon einmal gehört oder gesagt hat. Und die ist vermutlich gar nicht so falsch.
Denn so ein Kaffee am Morgen hat einige Vorteile. Die enthaltenen Polyphenole (sekundäre Pflanzenstoffe) wirken als Radikalfänger. Radikale sind durch Stress oder UV-Licht gespaltene aggressive gleadene Teilchen im Körper, die auf der Suche nach einem neuen Bindungspartner Zellen und Gewebe schädigen können.
Radikalfänger fangen diese Teilchen ab, binden sie und machen sie damit unschädlich.
Das enthaltene Koffein regt Herz- und Muskeltätigkeit an, steigert die Durchblutung, die Temperatur und erhöht die Harnausscheidung.
Der Nachteil: Bei regelmäßigem Konsum nimmt die positive Wirkung ab.
Bei stärkerem Kaffeekonsum werden wir nervös, gereizt, zittern oder erleiden gar schlaflose Nächte. Dass Kaffee auch schon in geringen Mengen eine abführende Wirkung hat, müsste soweit jedem bekannt sein 😉
Und da wären wir bei der obigen Aussage. Personen, die regelmäßig Kaffee trinken, profitieren von der anregenden Wirkung des Koffeins. Diese ist nach einigen Wochen natürlich abgeschwächt, aber noch vorhanden. Weiter ergibt sich bei den meisten die Gewohnheit nach der Tasse Kaffee auch die Toilette zu besuchen. Man ist jetzt also wach und der morgendliche Toilettengang ist auch ein Erfolg.
So, Kaffee hat positive Seiten, solange man es nicht übertreibt. Aber warum „braucht“ man den Kaffee jetzt genau?
Stellen wir uns vor, eine Person, die morgens nüchtern 1-2 Tassen Kaffee trinkt, danach gut aufs Klo geht und wach ist, hört auf einmal auf Kaffee zu trinken.
Was wäre dann? Die anregende Wirkung die wach macht, bleibt aus. Die ist allerdings nach einiger Zeit nicht mehr so stark, es ist eher die Gewohnheit, das morgendliche Kaffee-Ritual.
Die ausbleibenden Radikalfänger sind nicht so schlimm, man kann ja stattdessen ein Glas Saft trinken, der enthält die nämlich auch.
Entscheidend ist hier die abführende Wirkung, die bei empfindlichem Verdauungssystem, wie es das morgens nüchtern nunmal ist, schon bei 1-2 Tassen einsetzen kann. Ein Darm der regelmäßig abgeführt wird, wenn auch nur gering, wird nach kurzer Zeit gereizt sein. Die Verdauung funktioniert ohne Hilfe dann nicht mehr so optimal wie sie sollte. Wenn jetzt der Kaffee mit dem anregenden Koffein ausbleibt, bleibt vorerst auch die Verdauung still. Verstopfung ist die Folge.
Damit die Verstopfung wieder weggeht, trinkt man wieder gewohnt den Kaffee.
Durch die Gewöhnung an den Kaffeekonsum stellt sich die Verdauung darauf ein und „braucht“ dann fortwährend Kaffee um zu funktionieren.
Wie man davon wieder loskommt?
Wenn wir den Kaffee nun absetzen, kommt es zu Verstopfung. Das spielt sich in der Regel nach ein paar Tagen ein und der Darm erholt sich.
„Aber ohne Kaffee werde ich gar nicht wach!“
Das häufigste Argument für Kaffeekonsum. Schonmal Grünen Tee ausprobiert? Der wirkt viel sanfter und länger als Kaffee und enthält auch die netten Antioxidantien. Auch Schwarztee oder Guarana sind ganz gut geeignet. Schmeckt alles nicht? Dann denkt man zurück an die erste Tasse Kaffee!
Ich hab auch selbst mal das Experiment gewagt und morgens keinen Kaffee getrunken. Ich wurde die ersten paar Tage nicht so richtig wach, aber nach den paar Tagen ging es dann trotzdem und ich war viel entspannter ohne das Herzrasen und Kreislaufhochtreiben.
Das soll jetzt kein „Lasst die Finger von Kaffee“ bedeuten. Ich trinke selbst wieder jeden Morgen meinen Kaffee. Aber ich bin der grundsätzlichen Meinung man sollte über seine Gewohnheiten und die Auswirkungen Bescheid wissen. Und neues auzuprobieren hält den Alltag spannend!
Meine Message: Übertreibt es nicht mit dem Kaffee und probiert auch mal Alternativen 😉
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